Medium des Monats: Ausstellungskatalog „Neofaschismus in Deutschland“

Ausstellungskatalog „Neofaschismus in Deutschland“

Unser Medium des Monats Januar ist der Begleitkatalog zur Ausstellung „Neofaschismus in Deutschland“. Diese wird in der Zeit vom 27. Januar bis 5.Februar im Kulturzentrum Affekt (https://migration.rosenheim.social/2022/12/29/ausstellung-neofaschismus-in-deutschland/) gezeigt.

Die Ausstellung gibt auf 25 Tafeln einen Überblick über neuesten neofaschistischen Entwicklungen (Von AfD bis Querdenker:innen) in Deutschland. Bereits 1985 hat der VVN-BdA die erste Version der Ausstellung „Neofaschismus in der Bundesrepublik Deutschland“ öffentlich vorgestellt. Im Rosenheim ist die 2021 überarbeitete und aktualisierte 7. Version zu sehen. Die Ausstellung will den Blick auf die rechte Bewegung als Ganzes richten und die Rolle der AfD darin deutlich machen. So heißt es im Geleitwort zur Ausstellung:

„Dies ist besonders deshalb von großer Bedeutung, weil die AfD noch immer versucht, sich als „bürgerliche“ Partei darzustellen und darin – wie in Thüringen besonders deutlich wurde – auch aus Teilen der CDU und der FDP unterstützt wird. Dass das möglich ist, zeigt, wie sehr die „rote Linie“ gegen offen (neo-)faschistische Kräfte, die Jahrzehnte lang trotz des stets gepflegten Antikommunismus als „Konsens der Demokraten“ galt, gefährdet ist. Dass durchaus militant agierende Straßen-Bewegungen wie „PEGIDA“ und „Querdenken“ zunächst als „besorgte Bürger:innen“ wahrgenommen wurden und die insbesondere bei „Querdenken“ kaum zu übersehende antisemitische Konnotation auch ehemals den Grünen Nahestehende nicht vom Mitmachen abhält, macht dies ganz deutlich.“ (S.5)

Die Broschüre gibt die Inhalte der Ausstellung wieder. Nach einer Einleitung und einem Rückblick ist ein Schwerpunkt der Ausstellung die Ideologie der neofaschistischen Szene. Auf neun Tafeln werden Demokratiefeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus, genauso thematisiert wie die Themenfelder Soziale Demagogie, Geschlechterbilder und Ökologie. Auch der Gewaltaffinität und dem Geschichtsrevanchismus der neofaschistischen Szene werden eigene Tafeln gewidmet.

In einem zweiten Teil geht es um die Struktur der vordergründig zersplittert wirkenden Szene. Die Ausstellung und der Katalog zeigen in einem dritten Teil (Zusammenhänge und Hintergründe) auf sechs Tafeln wie diese Organisationen und Strömungen untereinander verflochten sind und geben schlaglichtartige Einblicke in deren Propaganda und Finanzierung.

Laut dem Vorwort wünscht sich der VVN:

„…, dass die Ausstellung dazu beiträgt, unserem Ziel und dem Ziel der breiten antifaschistischen Bewegung in Deutschland ein Stück näher zu kommen: die AfD aus den Parlamenten zu vertreiben und ihr und der ganzen Bewegung damit die wichtigste Bühne für ihre Hetze, die Einnahmen aus Steuergeldern, mit denen sie hunderte Stellen für Nazis aller Art finanziert, und die Legitimität, die sie daraus ableitet, zu nehmen (S.5)“.

Das sind große Ziele – was die Ausstellung aber sicher leistet ist einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung für die Gefahren der extremen Rechten zu liefern. Die Ausstellung ist von 27.1. bis 5.2. in der Kegelbahn (nicht barrierefrei) der ehem. Brezn, dem jetzigen Kulturzentrum „Affekt“ (Wittelsbacher Str. 37, Rosenheim) zu sehen. Dort wird auch am 27.1./29.1/4.2/5.2.2023 das thematisch passende Theaterstück „Medea“ aufgeführt (Ausstellungsöffnung 19:00 Uhr – Theater 20:00 Uhr). Darüber hinaus ist die Ausstellung am 30.1, 1.2. und 3.2. 2023 von 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr (u.a. für Schulklassen) geöffnet. Die Inhalte der Ausstellung sind auch online https://vvn-bda.de/neofaschismus-in-deutschland/) oder in unserem Medium des Monats, dem Begleitkatalog zur Ausstellung “Neofaschismus in Deutschland” nachzulesen. Die Broschüre kann in der Bibliothek_A eingesehen oder im VVN Shop bestellt (https://shop.vvn-bda.de/produkt-kategorie/material/ausstellungen_kataloge/) werden.

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